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Kindern den Umgang mit Geld beibringen

Kindern den Umgang mit Geld beibringen: Fünf Regeln

 

 

Auch Kinder müssen früher oder später den richtigen Umgang mit Geld lernen, damit sie gut auf das Erwachsenenleben vorbereitet sind. Doch wie stellt man das am besten an und ab wann soll man überhaupt damit anfangen?

 

Regel Nummer 1: Über Geld sprechen

 

Gerade in Deutschland wird nicht gern über Geld geredet. Doch wie soll das Kind den Umgang mit Geld lernen, wenn innerhalb der Familie nie darüber gesprochen wird? Um ein Gefühl für Geld zu bekommen, sollen Kinder ruhig wissen, wie es um die Finanzen in der Familie bestellt ist. Nur wer seinen Kindern vermittelt, wenn es zurzeit knapp mit den Finanzen ist und man sich deshalb gerade nicht das teure Spielzeug leisten kann, kann auch auf Verständnis vonseiten der Kinder diesbezüglich hoffen. Ab wann man damit anfängt hängt in erster Linie von der Reife des Kindes ab und muss also individuell entschieden werden.

 

Regel Nummer 2: Möglichst früh Taschengeld geben

 

Je früher man den Umgang mit Geld lernt, desto besser. Solange es sich um kleine Beträge, wie zum Beispiel 1 Euro pro Woche handelt, kann man solch ein Taschengeld auch einem Vorschulkind anvertrauen. Taschengeld dient dazu, dem Kind die Endlichkeit von Geld näher zu bringen und es dazu zu bringen, sich das Geld klug einzuteilen, um damit über einen bestimmten Zeitraum auszukommen. Aus diesem Grund sind auch unbedingt die Regeln des Taschengeldes zu beachten:

 

1. Einen feststehenden Betrag regelmäßig zum vereinbarten Zeitpunkt auszahlen.
2. Keinen Vorschuss und keine Kredite gewähren.
3. Taschengeld nicht als Disziplinarmaßnahme nutzen, also weder zum Belohnen noch zum Bestrafen.

 

Wichtig ist auch, sich auf keinen Fall einzumischen, wenn es darum geht für was das Kind das Taschengeld ausgibt: Selbst wenn alles vom ersten Taschengeld sofort für Süßigkeiten drauf geht, so ist das am Ende auch nur eine wichtige Lektion.

 

Regel Nummer 3: Schon früh das Sparverhalten des Kindes fördern

 

Gerade kleine Kinder sind für das allseits bekannte Sparschwein zu begeistern – mittlerweile sind da ja auch Tierart, Form und Farbe keine Grenzen mehr gesetzt. Am Anfang mag sich das Kind vor allem für das Klirren der Münzen bei Reinwerfen ins Sparschwein freuen, doch je älter es wird, desto mehr wird es auch das Prinzip dahinter verstehen. Auf diese Weise übt sich das Kind auch im Geduld haben, denn für einen bestimmten Wunsch muss es erst warten, bis es genug angespart hat. Am besten ist es, etwa ein Viertel von Geldgeschenken oder auch übrig gebliebenes Taschengeld beiseitezulegen. Zuerst ins Sparschwein, später, im Teenageralter dann auch auf das erste eigne Konto.

 

Regel Nummer 4: Achtung vor Kostenfallen

 

Spätestens, wenn das Kind zum Teenager wird, nehmen Höhe des Taschengeldes und die Eigenverantwortung zu. In dieser Zeit sollte das erste eigene Konto eingerichtet werden und auch der Umgang mit bargeldlosem Bezahlmöglichkeiten sollte geübt werden. Zu diesem Zweck eignen sich sogenannte Prepaid Kreditkarten, also Karten auf Guthabenbasis, die nicht überzogen werden können. Einige davon sind auch für Minderjährige erhältlich. Aber Vorsicht: Auch Prepaid Kreditkarte ist nicht gleich Prepaid Kreditkarte!

 

 

Insbesondere unter Jugendlichen sind Prepaid Kreditkarten von der Tankstelle sehr beliebt, weil sie schnell und einfach zu bekommen sind. Allerdings lauern hier versteckte Kosten und ein generell schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis, wie dieser aktuelle Test zeigt. Eine wichtige Lektion hierbei ist, nicht auf jedes anfänglich verlockend wirkende Angebot reinzufallen. Auch hier ist es aber wichtig, dem Kind solch eine Karte nicht einfach nur zu verbieten, sondern stattdessen zu erklären, was genau die Nachteile sind.

 

Regel Nummer 5: Selbst mit gutem Beispiel voran gehen

 

Auch die besten Ratschläge und Tipps helfen nichts, wenn die eigenen Eltern sich nicht selbst daranhalten. Wer vom Elternhaus vorgelebt bekommt, wie Geld verschwendet und ständig über die eigenen Verhältnisse gelebt wird, hat es selbst später auch schwerer, richtig mit Geld umzugehen. Es gehört aber mehr dazu, als dem Kind einfach nur Sparsamkeit vorzuleben oder Preise vergleichen beizubringen.

 

 

Vor allem sollte auch vermittelt werden, dass Geld in erster Linie eines ist: Mittel zum Zweck. Eine wichtige Ressource, die man zum Leben braucht, die aber trotzdem nicht alles im Leben ist. Nur wer beim eigenen Umgang mit Geld also umsichtig und verantwortungsvoll ist, dabei aber trotzdem ein gewisses Maß an Lockerheit bewahrt und nicht das Geld ins Zentrum von allem stellt, kann auch seinem Kind einen klugen und gesunden Umgang mit Geld beibringen.

 

Fazit

 

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass man Kindern den Umgang mit Geld so früh wie möglich beibringen sollte – aber dabei natürlich immer den Reifegrad des Kindes im Auge behalten sollte. Wichtig ist vor allem auch, dass Umgang mit Geld verbal thematisiert wird, also kein Tabu darstellt.
Vorhandenes Geld klug einteilen, sparen, kein Geld verschwenden, indem man nicht in unnötige Kostenfallen tappt – all das muss man dem Kind auch aktiv vorleben, damit es sich die Eltern als Vorbild nehmen kann.

 

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